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Text auf Rückseite Das Brennen ist ein Erkennen Von brennender Aktualität sind die Fragen, die sich Franziskus von Assisi (1181-1226) an der Schwelle zur Neuzeit gestellt hatte. Er wird heute zum Brückenbauer für eine „neue Zeit“, in der wir nach globalen Antworten suchen. Jeder einzelne und die Weltgemeinschaft sind herausgefordert, einen neuen Code, einen Schlüssel zu finden, der den Frieden aufschliesst: in der kreativen Spannung zwischen Geist und Materie, Himmel und Erde, “Coeli et Terrae“. Franziskus geht vom Innersten zum Äussersten. Er wirkt nachhaltig. Er ist radikal. Mit ihm haben wir die Wahl, als Teil im Ganzen mit allem Lebendigen verbunden zu sein. Die Bilder, die das Wirken des Franziskus schildern, halten seinen Geist lebendig. Die alten Kunstwerke in Assisi inspirierten die Autorin, vor Ort neue Worte zu finden. Ihre poetische Verdichtung geht „zum Äussersten“ in eine Richtung, die uns der franziskanische Geist zumutet und zutraut. Es eröffnen sich weitere Denk- und Erfahrungsräume, die heller werden mit jedem Licht, das in der Erkenntnis aufgeht. Brennt es für die Verwandlung des Alten, werden die Kräfte für neue Gestaltungsprozesse frei.
Klappentext Kann einer an Krieg und Sieg denken, wenn er über keinem andern stehen muss? Und unter einem? Wenn der Ernährer zum Erklärer der Welt wird, kann ein Mensch in den Vorschriften des Mächtigen gefangen bleiben wie ein ganzes Volk, das aus der Knechtschaft ausziehen will. In der Sicherheit wird die Freiheit träge. Seinen Weg selbst finden und verantwortlich sein für die Verhält- nisse und das Verhalten, das steht an. Wir entscheiden über die Entwicklung. Im Zusammenwirken mit anderen gewinnt heute das freie und bewusste Individuum an Bedeutung. Franziskus von Assisi (1181-1226) lebte an der Schwelle zur Neuzeit. In ihm bricht die Freiheit des Einzelnen auf und der Wahnsinn der Macht und Eigen- sucht bricht ab. Er zieht die Kleider der Schichtzugehörigkeit aus. Er gehört zur Gemeinschaft, in der Geld und Geltung die Menschen nicht trennen. Alle sind angewiesen auf die Schöpfung, von der sie ein Teil sind. Wer wie Franz in Verbundenheit mit allen und allem Lebendigen lebt, lässt die spirituelle Erfahrung universell werden. Die verwundete Geschichte kann heilen. Was ist heilig? Nicht mehr die Trennung von der Natur und der Materie. Das Geistige wirkt auf sie ein. Das Göttliche im Menschen steht zur Verfügung, dass sich das Leben als Zusammenleben zum Guten fügen kann. Franziskus hat die Zukunft geweckt. Er geht vom Innersten zum Äussersten. Kunst und Dichtung bewegen sich zwischen Innen- und Aussenwelt und formen und formulieren Verbindungen zwischen dem Unsichtbaren und Sichtbaren. Der Gegensatz von Himmel und Erde kann im Menschen verbunden werden. Das Ganze wird nicht zerbrechen, wenn der Mensch die Einheit lebt. Franziskus versucht es beispielhaft in einer Zeit, die durch Wissen und Macht verführen kann wie auch heute: zur Herrschaft über die Natur und über andere Kulturen und Religionen. Das Eigene verteidigen mit Waffen, das will er nicht. Sich nicht vom gemeinsamen Leben entfernen und vom Kern, der im Individuum nicht gespalten ist. Die Kunst gestaltet die mögliche Einheit im Bild eines Menschen, das uns in Bewegung versetzt.
> Textauszüge (nur als PDF )
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